SSC Cherusker besucht das Oel und Gasmuseum in Twist | Drucken |
Geschrieben von: Günther Hanning   
Dienstag, den 27. Mai 2025 um 18:40 Uhr

Eine kleine Gruppe des SSV Cherusker Pivitsheide erlebte eine interessante Fahrt zum Gas und Oel Museum in Twist.

 

 

Auf der Suche nach dem schwarzen Gold wurde sich vor der Museumsführung in der Nähe gelegenen Gaststätte zunächst gestärkt.
Vor 150 Millionen Jahren entstanden die Oelfelder. Oel und Gas ist in Gestein eingelagert.
In der Vergangenheit wurde nach dem Oel und Gas gegraben. Ca. 20 m tief ging es in die Erde. Viele Menschen kamen dabei zu Tode, da sie zu wenig Sauerstoff bekamen, die Löcher einstürzten oder ausströmendes Gas nicht bemerkt wurde. Der Ersatz waren Rohre, die mit der Ramme in die Erde getrieben wurden, bis dann die aus Amerika stammenden Bohrtürme zu uns nach Europa rüber kamen. Oel und Gas findet man ab 1000 m Tiefe. Die tiefste Bohrung beträgt 9000m. Es geht nicht immer nur senkrecht ins Steinreich, Bohrungen können auch waagerecht verlaufen. Schwengelpumpen, wie sie im Emsland eingesetzt werden, fördern Oel aus bis zu 600 m, 10l in
6 Sekunden. Eine ganze Menge auf den Tag bezogen, allerdings muss die Wartezeit für das nachströmende Oel bei der Berechnung mit berücksichtigt werden. Für andere Länder unwirtschaftlich, da auch die Oelfelder dort größer sind. Bei dickflüssigem Oel muss man nachhelfen, mit 50° heißem Dampf oder man muss es aus tieferen Regionen, wo eine höhere Temperatur im Steinreich herrscht, abführen. In Holland werden inzwischen 3 Rohre gesetzt, in der Mitte wird dem Gestein heißer Dampf zugeführt, um das Oel aus dem Gestein zu lösen.
Das umstrittene Verfahren Fracking, bei dem eingedrückte Flüssigkeit das Gestein aufbricht, ist in Deutschland verboten. Hier wird ein anderes Verfahren eingesetzt, indem eine Röhre in das Gestein gedrückt wird, welche anschließend mit Löchern versehen wird, in der das Gas und Oel nach oben strömen kann.
Nur wie findet man so ein Oelfeld? Es ist einfach nur Glück. Mit Echolot kann nur herausgefunden werden, wo kein Oel ist. Glaubt man, ein Oelfeld gefunden zu haben benötigt man 20 Mill Euro für eine Probebohrung. Ist man fündig geworden, werden gleich mehrere Bohrungen in dem Gebiet gesetzt.

Wie man sieht, gehört zu der ganzen Förderung noch viel mehr als eine Bohrung und dann fließt das Oel oder Gas. Geologische Gutachten, Bohrungsverlauf und Überprüfung, Bohrungsabsicherung, die richtige Auswahl eines Bohrkopfes, Bohrkopfwechsel, all das kann man im Museum in Twist erfahren.



Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 27. Mai 2025 um 18:42 Uhr